Max-Planck-Gesellschaft – Brutgeschäft im falschen Licht.
Fördert Kunstlicht die Untreue? 😉
Bei Blaumeisen scheint das zumindest so zu sein, was den Menschan betrifft, liegen noch keine diesbezüglichen Untersuchungen vor. Andere Aspekte in Verbindung mit Licht in der Nacht (Light At Night, LAN) sind jedoch schon schon hypothetisch begründet und epidemiologisch untermauert, wie z.B. erhöhtes Brustkrebs- und Prostatakrebs-Risiko, Immunstörungen, Fettleibigkeit, andere metabolische Störungen, z.B. des Energiehaushalts usw.
Zuerst waren es die Astronomen, dann wurden die Auswirkungen auf das Tierreich genauer untersucht, jetzt ist es wirklich an der Zeit, auch die Auswirkungen auf den Menschen nicht nur zu examinieren, sondern auch möglichst rasch entsprechende Konsequenzen für den Umgang mit Kunstlicht zu ziehen – zum Schutze aller.
Light at night, das ist nicht nur das Problem der Straßenbeleuchtung. Wie viele Kleinkinder und Kinder bekommen (aus Bequemlichkeit, Hilflosigkeit, besten Absichten ?) eine Lichtquelle in die Nähe ihres Bettchens gestellt, weil sie sonst ängstlich sind oder nicht schlafen können?
Was sind das für Lichtquellen, die die wohlmeinenden Eltern hier verwenden? Energiesparlampen mit hohen Blauanteilen, unmerklich flackernde LED, Bewegungsmelder-gesteuerte batteriebetriebene LED-Leuchten mit TAGESLICHTWEISSEN! Billig-LED, zu helle Glühlampen hinter einem blau eingefärbten Lampenschirm, Niedervolt-Halogenlampen mit Wechselstrom-Transformator und 20 mal mehr elektromagnetischer Störstrahlung?
Nach meinen Messungen gibt es nur ein einziges Nachtlicht am Markt, das den Härtetest bestanden hat. Es erzeugt kaum elektromagnetische Störstrahlung und leuchtet über zwei goldgelbe LED (= amberfarben), die so angesteuert sind, dass kein Flackern messbar ist. Die Helligkeit hält sich in Grenzen und reicht für die nächtliche Orientierung allemal aus und ein Umgebungssensor schaltet die Lichtquelle am Tage automatisch aus.
Ich bin zwar eigentlich gegen jegliche Kunstlichtquellen in der Nacht, besonders natürlich im Schafzimmer. Auf dem nächtlichen Weg zur Toilette ist allerdings schon jede Lichtquelle, die einen Sturz verhindern kann, ein Segen. Wenn die nächtliche Orientierung also ein Thema ist, dann sollte hier eine Technik zum Einsatz kommen, die den geringstmöglichen negativen Einfluss auf unser Hormonsystem und die chronobiologischen Anpassungsreaktionen hat.
Was die Astronomen und Soldaten seit Jahrzehnten wussten, ist die Tatsache, dass rotes Licht die Dunkelanpassung des Auges nicht beeinträchtigt. Jeder kennt die alten, grün lackierten Militärtaschenlampen mit einem Grünfilter und einem Rotfilter. Der Rotfilter ist genau für den Zweck gemacht, die Dunkelanpassung des Auges und damit auch vegetative Helligkeitsreaktionen des Körpers zu verhindern. Auch die Astronomen sind bei ihren Himmelsbeobachtungen auf eine möglichst große Lichtempfindlichkeit ihrer Augen angewiesen und verwenden daher ebenfalls rotes, gedämpftes Licht, wenn sie sich z.B. Notizen machen und danach gleich wieder in ihr Fernrohr schauen.
Fazit: Wenn wir nachts zur Orientierung Licht anmachen, ist gedämpftes Licht wichtig, das entweder Rot , Orange oder Goldgelb ist. Vor allem die Blauanteile und größere Helligkeit sind dafür verantwortlich, dass der Körper vegetativ reagiert, z.B. mit Veränderung der Pupillenweite oder einer verminderten Ausschüttung des Schlaf- und Regenerationshormons Melatonin. Diese Reaktionen sollten nach heutigem Kenntnisstand möglichst vermieden werden.