Archive for September, 2010

Chronobiologie: Computer-Bildschirme stören den ruhigen Schlaf – Nachrichten Wissenschaft – WELT ONLINE.

Bildschirme werden meist mit einer korrelierten Farbtemperatur von 6500 Kelvin ausgeliefert, da dieser Wert angeblich dem Tageslicht entsprechen soll (Tageslicht hat jedoch eine echte Farbtemperatur von 6500 K und einen kontinuierlichen Spektralverlauf). Diese Festlegung bezieht sich jedoch auf den hellichten Tag, keinesfalls aber auf die Abendstunden. Während sich die Farbtemperatur in der Natur ständig ändert, arbeiten die Bildschirme immer mit dem gleichen Wert. Am Nachmittag nimmt die Farbtemperatur des Tageslichts ab, wodurch auch die lichtinduzierte Aktivierung unseres Hormonsystems nachlässt. Je weniger Blauanteile im umgebenden Licht vorhanden sind und je dunkler das Licht wird, desto eher hat der Organismus die Chance, sich auf den Abend und die Nacht vorzubereiten. Dies geschieht durch eine Umschaltung des Vegetativums von Stress hin zu Regeneration. Messbar wird diese Veränderung z.B. durch einen Anstieg des Hormons Melatonin, das als Schlaf- und Regenerationshormon gilt. Die moderne Lebensweise, Bildschirme und Energiesparlampen führen immer mehr zu einem Phänomen, das als „circadiane Disruption“ bezeichnet wird und das mit einer Reihe von Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hormonabhängigen Krebserkrankungen, altersbedingter Makuladegeneration usw. un Verbindung gebracht werden kann. Da das Auge über einen eigenen Melatonin-Regelkreis verfügt, wächst der Verdacht, dass helles Licht, Bildschirmarbeit und Farbensehen nach Einbruch der Dunkelheit auch hier als Störfaktoren wirken können.

In der ZDF-Sendung Frontal21 vom 31. August 2010 war ein Beitrag über die Rente ab 67 zu sehen.

Hier kam auch der Betriebsratsvorsitzende von OSRAM Berlin zu Wort: „Die Geschäftspolitik von Osram, und wir sind ja ein hundertprozentiges Siemensunternehmen, sagt aus, dass der Siemenskonzern und Osram kein Interesse haben oder nur wenig Interesse daran haben, ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen.“

Dies lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: „Im OSRAM-Werk in Berlin liegt der Anteil der älteren Mitarbeiter bei 1,5 Prozent. Oder anders: Von rund 1800 Beschäftigten sind gerade mal 26 Vollzeitkräfte über sechzig.“

Anmerkung:

Warum sollte sich ein Konzern, der seine Mitarbeiter mit 50 „abserviert“, überhaupt Gedanken über gesundheitliche Probleme machen, die erst im höheren Lebensalter gehäuft in Erscheinung treten?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Augenschäden – das sind genau solche Krankheitsbilder, die meistens in höherem Lebensalter auftreten und durch schlechtes Kunstlicht verstärkt werden können.

Zudem funktioniert Lichtdoping am besten mit jungen Menschen, die noch über genügend körperliche Leistungspotentiale verfügen.

Not such a bright idea

Making lighting more efficient could increase energy use, not decrease it

viaEnergy conservation: Not such a bright idea | The Economist.

Startseite – ZDF Mediathek

Hier ein kurzer Beitrag des ZDF zu der Frage:

Wie gefährlich sind Energiesparlampen?

Wieder einmal gibt es keinen Konsens zwischen Lichttechnik und Lichtbiologie: Während der Lichttechniker das prinzipiell unterschiedliche Licht aus Glühlampen und Energiesparlampen als gleichwertig erachtet (obwohl sich die Spektren erheblich unterscheiden!), hat die jüngste Forschung hingegen gezeigt, dass die biologischen Effekte durchaus unterschiedlich sind.

So kann ein erhöhter Blauanteil im Kunstlicht z.B. die Anfalls-Stärke und -Häufigkeit bei Migränepatienten erhöhen, wie eine aktuelle Studie beschreibt (Noseda, R., Kainz, V., Jakubowski, M., Gooley, J.J., Saper, C.B., Digre, K. & Burstein, R., 2010, A neural mechanism for exacerbation of headache by light, Nature neuroscience.).

Was außerdem immer noch totgeschwiegen wird, sind die zahlreichen Untersuchungsergebnisse von Augenschäden bei Affen und anderen Säugetieren unter dem Einfluss des Lichts aus Fluoreszenzlampen, die technisch exakt das gleiche Licht erzeugen wie eine Energiesparlampe.