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Viren fördern UV-bedingten Hautkrebs.

Die Sonne macht es nicht alleine…

Die Forscher haben beobachtet, dass das Immunsystem bei der Entstehung von weißem Hautkrebs eine wichtige Rolle spielt – bis zu 100-fach erhöhtes Risiko für Basaliom und Spinaliom bei immunsupprimierten Patienten! Allerdings sollte die Schlussfolgerung, ein infektiöses Geschehen sei die alleinige Ursache, mit Vorsicht beurteilt werden. Hierbei werden nämlich die Mechanismen der Photopeparatur, die sich unter Beteiligung bestimmter Zellpopulationen des Immunsystems vollziehen, außer Acht gelassen.

Ein wichtiger Kritikpunkt in dieser Presseveröffentlichung ist die Gleichsetzung der aktinischen Keratose mit der „Lichtschwiele“. Die Lichtschwiele ist ein physiologischer Anpassungsmechanismus der gesunden Haut unter dem Einfluß von UV-Strahlung und trägt maßgeblich zum natürlichen Schutz der tieferen Epidermis vor UV-Strahlung bei. Die Tatsache, dass die  Aktinische Keratose auch mit einer (pathologischen) Verhornung einhergeht, berechtigt nicht dazu, den natürlichen Vorgang der Bildung einer Lichtschwiele (nach Miescher) mit einer negativen Konnotation zu belegen!

Hier sind klare Nomenklaturen erforderlich, da diese Presseveröffentlichung von vielen Zeitungen mehr oder weniger wörtlich übernommen wird (siehe z.B. Beitrag in der RNZ vom Dienstag, 19. Juli 2011, Seite 5).

Einer so wichtigen Institution wie dem DKFZ stünde es wohl zu Gesichte, für mehr Klarheit in der aktuellen Diskussion um die Frage „Gute Sonne, böse Sonne?“ zu sorgen, anstatt durch Begriffsverwirrung weitere Unsicherheit in der öffentlichen Darstellung der Ursachen von Hautkrebs zu stiften!